Presseerklärung zum Equal Pay Day 2011

Frauen verdienen mehr!

„Frauen müssen in Deutschland rund drei Monate länger arbeiten, genauer gesagt bis zum 25. März,um auf dasselbe Gehalt zu kommen, das ihre männlichen Kollegen im Vorjahr verdienten“, kritisiert ElkeSasse, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck und eine de Sprecherinnen der Landesarbeitsgemeinschaftder hauptamtlichen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten Schleswig-Holsteins.

Um auf die Unterschiede bei der Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam zu machen, hat dasNetzwerk berufstätiger Frauen „Business and Professional Women“ (BPW) vor vier Jahren, 2008, denersten Tag der Entgeltgleichheit, den sogenannten Equal Pay Day, in Deutschland initiiert.

Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Bund und Land, die Bundesvereinigung der DeutschenArbeitgeberverbände (BDA), der Deutsche Frauenrat (DF) und der Verband deutscher Unternehmerinnen(VdU) unterstützen die Aktion bundesweit.

„Notwendig ist es, die Qualifikationen und Potenziale von Frauen im Erwerbssystem besser zu nutzen. Denn hervorragend ausgebildete Frauen stoßen noch immer auf Arbeits-, Einkommens- und Steuersysteme, die vielfach an überkommenen Lebensstilen ausgerichtet sind und ihre gleichberechtigte Teilhabean Wirtschaft und Gesellschaft behindern“, formuliert Sylke von Kamlah-Emmermann vom Amt Südtondern.

Der Einkommensunterschied von aktuell 23% zwischen Frauen und Männern sei der deutliche Hinweis auf mittelbare und unmittelbare (Entgelt-) Diskriminierung und verweise Deutschland im europäischenVergleich auf einen der hinteren Ränge.

Ursachen hierfür sind neben der vielfachen Nutzung von Teilzeit durch Frauen und dem geringeren Anteil von Frauen in der Führungsetage auch die deutlich überproportionale Nutzung von geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen, der sogenannten „Mini-Jobs“, die nach Meinung der kommunalen Gleichstellungsbeauftragen Schleswig-Holsteins abgeschafft gehören.

Ebenso seien aber auch die Tarifparteien gefordert: „Wenn der notwendige Ausbau der Kinderbetreuung für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die durchaus positiven Aktivitäten derKommunen hierzu akut dadurch gefährdet werden, dass es nicht genügend Fachpersonal für die Kindertagesbetreuung gibt, liegt das auch an der schlechten Bezahlung dieser klassischen Frauenberufe“,stellt Elke Sasse klar. „Gesellschaftlich wertvolle, wichtige soziale Arbeit mit Menschen darf nicht noch länger schlechter bezahlt werden als handwerkliche oder Ingenieurs-Tätigkeiten!“

Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten Schleswig-Holsteins unterstützen landesweit die Forderungen nach Abbau der Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen und ihrer Ursachen. Sie beteiligen sich bereits zum 4. Mal am bundesweiten „Equal Pay Day“ mit unterschiedlichsten Veranstaltungen vor Ort.„Und tun dies mit sehr unterschiedlichen Kooperatioonspartnerinnen vor Ort“, berichtet Britta Rudolphaus der Stadt Husum. Dies zeige auch die breite anerkannte Notwendigkeit von Entgeltgleichheit für Frauen und Männer, die endlich einer Umsetzung bedürfe.

Die Veranstaltungen zum Equal Pay Day am 25.03.2011 in Schleswig-Holstein in Kooperation mit den hauptamtlichen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten finden Sie in der Übersicht anbei.

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